17 Dinge in meinem Leben ♡ die ich aktuell einfach nicht auf die Ketten bekomme.

Als ich am Sonntag exzessiv auf Instagram abgehangen habe (Grund hierfür war beidbeiniger Muskelkater des Todes nach einer 20 km-Wanderung auf den Brocken und daraus resultierende Immobilität, doch dazu an anderer Stelle mehr), stieß ich irgendwann auf diesen Artikel. Ich war sofort angefixt, hatte ich doch erst vor kurzem hier geschrieben, dass wir alle mehr oder weniger dazu neigen, in diesem Internet nur die guten Aspekte unseres Lebens, eben the sunny side of life zu präsentieren.

Fees Ausführungen über alles, was bei ihr momentan auf der Strecke bleibt, haben mich dementsprechend so gepackt, so fasziniert und inspiriert, dass ich augenblicklich entschlossen habe, einen ganz ähnlichen Artikel zu verfassen. So, here it is…

Disclaimer: Es ist nicht ganz leicht für mich, diesen Beitrag zu schreiben und hinterher auch zu veröffentlichen – immerhin ist der Inhalt an vielen Stellen sehr persönlich und ich mache mich damit verletzlich und angreifbar. Trotzdem denke ich, dass es wichtig ist, darüber zu schreiben. Wenn du dich also nach dieser Lektüre motiviert fühlst, es Fee und mir gleichzutun… fühl‘ dich frei!


#1 Videos schneiden

Auf meiner Festplatte schlummert jede Menge Videomaterial – von Urlauben, Ausflügen, Familienfesten – das darauf wartet, geschnitten und in einen halbwegs vorzeigbaren Film verwandelt zu werden.

Hätte ich dafür Zeit? Ja, hin und wieder schon… Hab ich darauf Lust? Nein, natürlich nicht. Denn warum sind manche Aufnahmen schon über ein Jahr alt und noch immer nicht einmal gesichtet?

#2 Ausmisten und Flohmarktstand anmelden

Seit Anfang des Jahres geistert eine Idee durch meinen Kopf: Ich will meinen kompletten Besitz einmal vollständig ausmisten und alles, was dieser Aktion zum Opfer fällt, auf einem Flohmarkt verkaufen. Bisheriger Fortschritt in diesem Projekt: Nicht der Rede wert. Denn abgesehen von meinem Kleiderschrank ist der Minimalismus noch nicht wirklich in meinem Leben angekommen…

#3 Fotos auf dem Smartphone

Wenn ich an all die Fotos auf meinem Handy denke, dann wird mir schwindelig. An besonders schlechten Tagen sogar schlecht. Die schiere Anzahl der Dateien lässt mich so ohnmächtig werden, dass ich es seit Monaten – ach was sage ich: seit JAHREN! – vor mir herschiebe, dort mal aufzuräumen. Ich will überhaupt nicht wissen, was sich in dieser Zeit alles in meinem Whatapp-Ordner angesammelt hat…

#4 Fotos ausdrucken lassen

Eine Problematik, die damit eng einhergeht, ist meine Angewohnheit, das Ausdrucken von Fotos eeeewig vor mir herzuschieben. Erst im Frühjahr habe ich die gesammelten Erinnerungen der letzten drei Jahre (DER LETZTEN DREI JAHRE!!!) in Fotoalben einsortiert. Meine Nerven lagen schlichtweg blank.

#5 Buchhaltung und Steuern

Kommen wir zu einem echten Klassiker. Du denkst, dass du Buchhaltung und alles, was mit Steuern zu tun hat, scheiße findest? Glaub mir, ich finde es noch viel beschissener als du! Bald ist Mitte Juli und ich habe es immer noch nicht auf die Reihe gekriegt, alle Unterlagen für meine Steuererklärung von 2017 zusammenzusuchen. Kein Wunder, denn das Thema löst bei mir wirklich akuten Stress aus. Einziger Lichtblick: Meine wirklich tolle Steuerberaterin, die mir hilft, wo sie nur kann. Ich werde mich diesem Thema definitiv nach dem Urlaub widmen.

#6 Freunde treffen

Mit den sozialen Interaktionen und mir ist das so eine Sache…

Verstehe mich bitte nicht falsch: Ich habe ganz zauberhafte Freunde. Das Problem besteht allerdings darin, dass ich diese viel zu wenig treffe. Gerade jetzt im Sommer, wo die Momente erlebt werden wollen, an die man sich noch in Jahren erinnert, wird mir bewusst, dass ich mich in den letzten Jahren in einen echten Eigenbrödler verwandelt habe. Mehr als zwei Verabredungen unter der Woche überfordern mich schlichtweg! Manchmal mache ich sogar schon nach einer die Schotten im Terminkalender dicht.

#7 Klamotten ins Second Hand-Geschäft bringen

Als es weiter oben um die Ausmist-Aktion ging, habe ich bereits angedeutet, dass dieses Projekt zumindest in meinem Kleiderschrank schon erfolgreich war. Problem: Die Sachen, die ich nicht auf dem Flohmarkt verkaufen, sondern in ein Second Hand-Geschäft bringen will, liegen seit etwa drei Monaten auf meiner Wäschetruhe – ein Zustand, an dem sich wohl auch in naher Zukunft nichts ändern wird. Good Job, Jessika!

#8 Orthesen in den Keller bringen

Gleich neben dem Klamotten-Berg liegen zwei weitere Dinge, die mich täglich daran erinnern, wie inkonsequent und faul ich doch sein kann: Die Orthesen, die meinem Knie nach meinem Skiunfall Halt gegeben haben. Ich brauche die Dinger seit ungefähr vier Monaten nicht mehr – und habe es trotzdem bis jetzt nicht geschafft, sie einzutüten und runter in den Keller zu bringen. Ist das eigentlich zu fassen?

#9 Seifenspender austauschen

Jetzt wird es kleinlich. Es gibt einen Gegenstand in unserer Wohnung, der mich alle zwei Tage in den Wahnsinn treibt. Es ist unser Seifenspender, der – um es auf den Punkt zu bringen – undicht ist. Und dementsprechend leckt. Oder „sifft“, wie ich es gerne nenne. Und damit dafür sorgt, dass unser Waschbecken eigentlich IMMER schmutzig ist. Klingt eklig? Ist es auch!

Und trotzdem kriege ich es einfach nicht auf die Ketten, mal einen neuen zu kaufen. Kostet schließlich Zeit und Geld… und irgendwie funktioniert der alte ja trotz seiner Macken noch…

#10 Email-Postfach aufräumen

Es gab mal einen Moment in meinen Leben – es kommt mir vor, als würde er Jahre zurückliegen – da packte mich die Motivation und ich erstellte verschiedene Ordner in meinem Email-Postfach, um alle Nachrichten zu kategorisieren. Anfangs richtig toll, doch irgendwann – wir alle kennen diesen Augenblick – verließ mich die Lust.

Es dauerte etwa drei Tage und mein Postfach verwandelte sich in eine digitale Version von „bei Hempels unterm Sofa“. Dieser Umstand nervt mich. Jeden Tag. Fast noch mehr als der siffige Seifenspender. Doch woran es auch liegen mag – ich nehme mir einfach keine Zeit, um das Chaos endlich mal zu beseitigen.

#11 VG Wort

Oh, du schönes Freiberufler-Dasein. Ich liebe es, als selbstständige Autorin zu arbeiten. Doch es gibt auch Aspekte daran, die schiebe ich seit nunmehr drei Jahren erfolgreich von mir weg.

Ein sehr gutes Beispiel ist die Verwertungsgesellschaft (VG) Wort, bei der ich mir eigentlich jährlich ein paar Euro für meine veröffentlichten Werke abholen könnte.

Richtig, könnte. Denn bis zum heutigen Tage kriege ich es einfach nicht gebacken, mich dort anzumelden. Traurig, ich weiß.

#12 Künstlersozialkasse

Das gleiche Spiel in Grün: Künstlersozialkasse. Auch so eine Sache, von der ich echt profitieren würde. Und auch so eine Sache, die ich einfach ignoriere, weil ich keine Lust habe, mich damit auseinanderzusetzen.

#13 Feels like Erfurt-Shop

Ich habe immer wieder Ideen, die mein erstes Blog-Baby Feels like Erfurt betreffen. Eine der hartnäckigsten: Ein kleiner Online-Shop, in dem ich eigene Produkte vertreibe.

Tatsächlich habe ich mich vor gut einem Jahr schon ziemlich tief in die Materie eingelesen – und echt Schiss bekommen. Auf was man da alles achten muss! Und was da alles zum Problem werden kann. Ganz klarer Fall von Verdrängungstaktik. Spätestens seit Inkrafttreten der DSGVO glaube ich, dass dieses Projekt nie das Licht der Welt erblicken wird. Es ist mir einfach zu anstrengend.

#14 Neu-Mamis und ihre Babys beschenken

In meinem Freundes- und Bekanntenkreis sind in den letzten Monaten wahnsinnig viele Babys auf die Welt gekommen – ein Umstand, den ich wirklich toll finde und der es durchaus rechtfertigt, die Familien mit einem kleinen Präsent zu beglücken.

Ich schenke wirklich wahnsinnig gern – doch irgendetwas hindert mich daran, einfach loszuziehen und ein paar nette Überraschungen für die Mamis und ihre Babys zu besorgen. Warum? Ich weiß es einfach nicht… Es ist wie eine unsichtbare Macht, die mich davon abhält.

#15 Weniger Zeit am Smartphone

Ich bin mir dessen bewusst, dass ich zu viel Zeit am Handy verbringe. Doch trotz aller Alternativen und Strategien zeigt sich auch hier wieder das Phänomen, über das ich nun schon über 1100 Wörter geschrieben habe: Ich kriege es einfach nicht auf die Ketten!

Fühle ich mich wie ein Versager? Ja, ein bisschen. Sollte ich mich einfach etwas mehr anstrengen und konsequenter sein? Ja, absolut! Weiß ich, wie mir das am besten gelingt? Nope!

#16 Bücherregel aufräumen

Wenn es etwas gibt, was noch unordentlicher ist als mein Email-Postfach, dann ist es mein Bücherregal.

Du fragst dich, wie ein Regal voller Bücher unordentlich sein kann? Nun, in meinem Fall ist es noch viel mehr als das Sammelbecken literarischer Werke. Es ist… eine Müllhalde. Ausnahmslos alles, wofür ich noch keinen Aufbewahrungsort gefunden habe/nie einen Aufbewahrungsort finden werde, landet in meinem Bücherregal.

Das hat nicht nur zur Folge, dass man kaum noch Bücher sieht, sondern dass ich regelmäßig wütend auf mich selbst bin. Die Wahrheit ist nämlich, dass (offensichtliche) Unordnung einer meiner größten Energieräuber ist. Ich täte also wirklich gut daran, die im Bücherregal (welches direkt neben meinem Schreibtisch steht) endlich mal zu beseitigen

#17 Social Media Strategie

Seit… ach keine Ahnung, seit ziemlich langer Zeit möchte ich zu diesen coolen Kids gehören, die voll die krasse Social Media-Strategie für ihr Business haben. Tue ich aber nicht.

„Musst du auch gar nicht!“, wird sich jetzt vielleicht der eine oder andere denken. Aber in Anbetracht dessen, dass ich die Themen Positionierung und Personal Branding überaus spannend finde, erscheint es mir doch sehr sinnvoll, auch meine Social Media-Kanäle dafür strategisch einzusetzen. Also… irgendwann mal.


Sooo… ich muss schon sagen, dass es einerseits befreit, andererseits aber auch ein bisschen verängstigt, all diese „wunden Punkte“ aufzuschreiben und dann auch noch zu veröffentlichen. Aber hey, so sieht es nun mal aus bei mir. Und es ist okay. Nobody‘s perfect und so… Auch wenn es nach außen hin manchmal vielleicht so wirkt.

Falls du jetzt Bock hast, auch die Hosen runter zu lassen und darüber zu berichten, was in deinem Leben gerade nicht so rund läuft, würde ich mich riesig freuen, wenn du mich unter dem Artikel vertaggst oder mir einen Link zuschickst, sodass ich darauf aufmerksam werde. Vielleicht können wir alle zusammen ja sogar einen kleinen „Trend“ lostreten. Fände ich irgendwie schön ♡