7 Dinge ♡ die ich an meiner Selbstständigkeit mag.

Am 1. Juni ist es drei Jahre her, dass ich in die Selbstständigkeit gestartet bin. Wie es dazu kam und warum das Dasein als Freiberuflerin nicht meine Wunschvorstellung von Karriere war, ist Stoff für einen anderen Artikel.

In diesem – dem ersten Beitrag eines kleinen Zweiteilers – möchte ich dir gern verraten, was ich persönlich an meiner Selbstständigkeit mag. Ich schreibe bewusst „meiner“, weil ich nach drei Jahren „sein eigener Boss sein“ eines mit absoluter Überzeugung sagen kann: Selbstständigkeit ist nicht gleich Selbstständigkeit.

Darum darfst du hier auch keine pauschalisierten Allheilmittel erwarten. Es folgt: Meine persönliche Sicht auf die Dinge – beziehungsweise das „Abenteuer Selbstständigkeit“.

Dieser Beitrag und auch sein Brüderchen „7 Dinge, die ich nicht an meiner Selbstständigkeit mag“, das sicher auch bald auf die Welt kommt, sind Teil einer Aktion, die ich vor einer Weile ins Leben gerufen habe. Sie trägt den Namen #50Shadesofselfemployment und soll aufzeigen, dass Selbstständigkeit unzählige Facetten hast. Wenn du selbst auch mitmachen willst, dann klick mal hier für mehr Infos.

Jetzt aber genug der Vorrede… Legen wir los!

#1 Ich verwirkliche meine Träume und nicht die eines anderen.

Es soll ja Menschen geben, die wirklich gern für ihren Chef arbeiten und ihm dabei helfen, seinen Zielen näher zu kommen. Ich gehöre nicht zu diesen Menschen.

Ich arbeite lieber an meinen eigenen Zielen und stelle meine Bedürfnisse in den Mittelpunkt. Das mag vielleicht irgendwie egoistisch klingen, ist es aber keinesfalls. Um ehrlich zu sein finde ich, dass dieser Zustand Normalität sein sollte. Jeder hat ein Recht darauf, seine persönliche Leidenschaft in den Fokus zu stellen und seine Träume wahr werden zu lassen. Wenn sich damit auch noch Geld verdienen lässt… perfekt!

#2 Ich allein bin für (Miss-)Erfolge verantwortlich.

Wenn es etwas gibt, das mich auf die Palme bringt, dann ist es die Unfähigkeit anderer Menschen „ausbaden“ zu müssen. Ganz im Ernst, das macht mich rasend.

Zum Glück sind solche Situationen, seitdem ich selbstständig bin, eher die Ausnahme geworden. Natürlich kommen sich auch jetzt noch hin und wieder vor, doch würde ich jetzt mal sagen: Nicht der Rede wert.

Stattdessen bin ich ganz allein für all meine Erfolge und (ganz wichtig!) auch Misserfolge verantwortlich – ein Umstand, den ich über alles liebe.

Natürlich kann ich nun den schwarzen Peter nicht mehr irgendeinem Kollegen zuschieben und natürlich muss ich für alles gerade stehen, was dem Kunden nicht gefällt. Doch gleichzeitig muss ich auch nichts von dem Lob abgeben, das mich erreicht und kann immer wieder mit Stolz behaupten: Das war mein Verdienst. Ein großartiges Gefühl.

#3 Ich kann meinen Beruf an mein Privatleben anpassen – und nicht umgekehrt.

Es gibt einen Spruch, der lautet „Ich will arbeiten, um zu leben und nicht leben, um zu arbeiten“ – oder so ähnlich.

Ich finde ihn zwar ein bisschen platt, kann aber auch nicht abstreiten, dass da ein Fünkchen Wahrheit dran ist. Ich stelle immer wieder fest, wie wichtig es ist, dass die Arbeit keinen größeren Stellenwert hat als das Privatleben. Und das es für mich ein Schlüssel zum persönlichen Glück ist, die Arbeit ganz bewusst meinem Privatleben unterzuordnen – oder beides auch mal miteinander verschmelzen zu lassen.

Flexibilität spielt hierbei eine ausgesprochen große Rolle – egal ob es um einen Arzttermin geht oder meine Befindlichkeit, die gerade kein konzentriertes Arbeiten zulässt.

Freiberufliche Texterin Jessika Fichtel aus Erfurt

#4 Ich tue das, was ich liebe.

Ich denke, hierzu muss ich keine großen Worte verlieren.

Nur so viel: Ich wünschte, diese Aussage wäre eine Selbstverständlichkeit und darum nicht der Rede wert.

#5 Es eröffnen sich mir immer neue Möglichkeiten.

An dieser Stelle möchte ich nochmal betonen, was ich eingangs schon geschrieben habe: Selbstständigkeit ist nicht gleich Selbstständigkeit.

Ich kann nicht für alle Freelancer und Gewerbetreibenden dieser Welt sprechen, wenn ich sage, dass mein beruflicher Alltag immer wieder neue Überraschungen für mich bereit hält. Aber so ist es in meinem Fall. Ich erhalte immer wieder die Möglichkeit, an tollen Projekten mitzuwirken, meine eigenen Visionen zu verwirklichen und spannende Menschen kennenzulernen. Ich liebe es.

#6 Ich entwickle mich stetig weiter.

Neue Projekte, Visionen und Menschen erfordern natürlich auch immer wieder neues Know-How. Know-How, das ich mir nur allzu gern aneigne.

Ich bin zwar ein Verfechter des Outsourcings (immerhin verdiene ich damit mein Geld), doch finde ich es auch wichtig, sich mit vielen Dingen selbst auseinanderzusetzen. Denn nur so kann man sich weiterentwickeln und nur so wächst man langfristig.

#7 Arbeit ist für mich ein Grund zur Freude und kein notwendiges Übel.

Ja, okay – es gibt natürlich auch Tage, an denen ich keine Lust auf Arbeit habe und mir lieber hart mein Leben chillen würde. Doch kann ich diese als die Ausnahme bezeichnen.

Meine Arbeit bereitet mir Freude. Sie leistet zwar keinen Beitrag für eine bessere Welt (…oder doch? Muss ich nochmal drüber nachdenken.), aber sie macht mich glücklich und erfüllt mich. Schreiben ist das, was ich immer machen wollte, was ich am besten kann. Darum empfinde ich es als riesiges Geschenk, tatsächlich davon leben zu können und es als meinen Beruf bezeichnen zu dürfen. Dass das so ist, habe ich zu großen Teilen meiner Selbstständigkeit zu verdanken.

Klingt vielleicht ein bisschen pathetisch oder auch gefühlsduselig, aber es ist einfach die Wahrheit.


So, das waren sie also – die 7 Dinge, die ich an meiner Selbstständigkeit liebe. Da jedoch jede Medaille zwei Seite hat und beide es verdient haben, betrachtet zu werden, möchte ich euch im nächsten Beitrag auch 7 Dinge verraten, die ich an meiner Selbstständigkeit nicht mag. Man darf gespannt sein…

Fotos: Sandy Schulz