7 Dinge ♡ die ich an meiner Selbstständigkeit nicht mag.

Eieiei…. ein endlos langer, höllisch heißer Sommer liegt zwischen diesem Beitrag und seiner Partnerin „7 Dinge ♡ die ich an meiner Selbstständigkeit mag.“ Ich gebe ehrlich zu, dass ich selber dachte, der Anschlussartikel würde sehr viel schneller folgen. Nun gut, es ist, wie es ist.

Umso mehr freue ich mich, euch jetzt endlich meinen Artikel über Dinge, die ich an meiner Selbstständigkeit NICHT mag, präsentieren zu können. Ohne großes Vorgeplänkel lege ich direkt los:

#1 Ich muss an so vieles denken

…und mit „so vieles“ meine ich „SOOOOOOOOO fucking vieles!“.

Im Ernst: Ich bin einer der zerstreutesten Menschen, die ich kenne. Ich vergesse alles – in Rekordzeit! Wie du dir sicher denken kannst, sind das nicht die optimalsten Voraussetzungen für eine Selbstständigkeit. Also schreibe ich alles fleißig auf, mache mir Notizen (analog und digital) und strukturiere alle x Monate meine Organisationsweise um. Das ideale System habe ich bis jetzt noch nicht gefunden, doch ich habe das Gefühl, ganz kurz vorm Durchbruch zu stehen! Wenn ich das Rad neu erfunden habe, berichte ich hier gern darüber… 😉

#2 Ich kann selten komplett abschalten

Einer der wenigen Mythen rund um die Selbstständigkeit, den ich guten Gewissens unterschreiben kann: Es stimmt wirklich, dass ich seit Beginn meiner Selbstständigkeit vor dreieinhalb Jahren nur sehr schwer abschalten kann.

Egal ob am nach Feierabend, am Wochenende oder im Urlaub – ich bin nie sicher davor, urplötzlich an was Berufliches zu denken (meist an etwas, das ich vergessen haben, siehe #1…) Auch das Arbeiten im Home Office trägt dazu bei, dass sich mein Berufs- und Privatleben stark vermischen. Kein Wunder, wenn ich vom Sofa aus auf meinen Schreibtisch blicken kann…

#3 Ich unterhalte mich mit meinem Partner über so unsexy Sachen wie die DSGVO

Mein Freund ist wie ich selbstständig – ein Umstand, den ich grundsätzlich großartig finde! Doch so manche Unterhaltung zwischen uns ist doch eher untypisch (um es mal vorsichtig auszudrücken).

Da kommt es auch schon mal vor, dass wir uns am Frühstückstisch über die Datenschutzgrundverordnung oder Insolvenzverschleppung unterhalten. Sexy i know…

#4 Ich nehme Rückschläge bewusster wahr als Erfolge

Ich glaube, dass ist der Aspekt, den ich am meisten an meiner Selbstständigkeit nicht mag.

Obwohl ich mich regelmäßig über berufliche Erfolge freuen darf, werden diese meist von irgendwelchen zurückliegenden Misserfolgen überschattet. Ein Kunde, der die Zusammenarbeit beendet, eine monströse Zahlung ans Finanzamt, ein Text, der nicht gut ankam… Solche Sachen können mir echt den Tag vermiesen!

Und anders herum? Erfolge werden oftmals stillschweigend hingenommen – ja, fast schon ignoriert und in jedem Fall kleingeredet. Das ist ein Problem, ich weiß.

Mein Lösungsansatz: Ein Erfolgstagebuch, in das ich alle großen und kleinen Anlässe zur Freude notiere, um sie ganz bewusst wahrzunehmen. Diese Form der Verarbeitung hilft mir ganz enorm, meine Erfolge zu genießen (ja, regelrecht zu zelebrieren) und sorgt außerdem dafür, dass ich mich am Ende des Jahres hinsetzen und durch all meine persönlichen Meilensteine blättern kann. Auf diesen Moment freue ich mich schon riesig.

#5 Ich bin hin und wieder von all den Möglichkeiten, die ich habe, überfordert

Klingt nach einem waschechten Luxusproblem? Oh ja!

Aber manchmal sind die endlosen Entscheidungen, die ich als Selbstständige treffen muss, wirklich ermüdend. All die Freiheiten, die ich habe, sind toll. Aber sie sind auch eine Herausforderung, auf die ich zu Beginn nicht eingestellt war.

#6 Mir vergeht oft die Lust, nach Feierabend noch zu schreiben

Dieser Blog hier ist das beste Beispiel. Ich habe soooo viele Ideen für Beiträge – aber nur selten Lust, sie zu schreiben. Das gleiche in Grün bei meinem Roman. Nachdem ich hier eine kleine Kostprobe veröffentlicht habe, ist nur äußerst wenig passiert. Das Projekt ruht seit einer gefühlten Ewigkeit und ich fühle mich unendlich schlecht damit.

Aber so sehr ich es will: Ich schaff es einfach in den seltensten Fällen, mich nach Feierabend aufzuraffen und nochmals in die Tasten zu hauen.

#7 Ich bekomme ständig Freundschaftsanfragen bei Facebook

Okay, das ist nun wirklich ein „Problem“, das euch zum Augen-Rollen veranlassen darf.

Aber zu meiner Verteidigung: Facebook ist für mich ein PRIVATES Netzwerk, in dem ich über mein PRIVATES Profil PRIVATE Inhalte teile. Da möchte ich mich einfach nicht mit BERUFLICHEN Kontakten verknüpfen. Dafür habe ich ein Profil bei LinkedIn und Xing!

Anfangs dachte ich ja  immer noch „Ah okay, den/die kenne ich vom Namen her. Vielleicht will er/sie ja mit mir zusammenarbeiten.“ – und habe die Anfrage angenommen. Doch mal ehrlich: Wenn danach nix, absolut gar nix folgt und die Person nicht mal auf meine Frage nach den Beweggründen für die Kontaktaufnahme reagiert, dann schwillt mir der Kamm!!!!1!!!!11!1!

Mittlerweile wird jede Person, die ich nicht persönlich kenne, konsequent und ohne vorherige Begutachtung ihres Profils gelöscht. Damit habe ich das Problem immerhin halbwegs gelöst…


Ich muss echt zugeben: Es fiel mir nicht leicht, ganze 7 Dinge zu finden, die ich an meiner Selbstständigkeit nicht mag. Aber das spricht ja nur für die Entscheidung, die ich vor über drei Jahren getroffen habe. Grundsätzlich bin ich fest davon überzeugt, dass das Dasein als Freelancer mehr Vorteile als Nachteile mit sich bringt. Ich für meinen Teil habe den Schritt in die Selbstständigkeit bis heute nicht einen Tag bereut. Das liegt unter anderem auch an diesen sieben Aspekten.

Fotos: Sandy Schulz