Ich oute mich an dieser Stelle als Lese-Mami. Ich liebe es, es mir mit meinen Mädels und ein paar Büchern gemütlich zu machen. Während das kleine Kind mitten im „Zeige-Stadium“ ist und pro Buch ca. 50x „Das?“ fragt, liebt das große schon eine ganze Zeit längere Geschichten. Ich staune immer wieder, wie aufmerksam sie zuhört und wie oft sie „aus dem Nichts“ plötzlich über irgendwelche Details spricht, die in den Büchern vorkommen.
Doch weil selbst die spannendste Story irgendwann mal langweilig wird und auch ich mich immer wieder über Abwechslung beim allabendlichen Vorlesen freue, haben sich im Laufe der Zeit einige tolle Kinderbücher im Regal angesammelt. In diesem Beitrag möchte ich dir gern unsere fünf Favoriten aus der Kategorie „Kinderbücher ab 4“ vorstellen.
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#1 "Lotta Lustig" von Lea Melcher
Lotta ist fest davon überzeugt: Sie ist eine Superheldin. Dumm nur: Sie hat keine Ahnung, was ihre Superheldinnnenkraft sein könnte. Um das herauszufinden, probiert sie mit ihrer besten Freundin Sarah die unterschiedlichsten Sachen aus – und hat am Ende tatsächlich Erfolg. Womit Lotta die Welt zu einem besseren Ort macht, spoilere ich an dieser Stelle natürlich nicht 😉
Was mir an diesem Kinderbuch von der Autorin und Illustratorin Lea Melcher so gut gefällt, sind – neben der herzigen Story an sich – mehrere Aspekte: So wird durchgehend sehr auf die weibliche Form von „Superheld“ geachtet – und zwar auch bei Wörtern wie „superheldinnenmäßig“ oder „Superheldinkostüm“. Außerdem erhält die Geschichte durch Sarah einen aktiven PoC-Charakter – ein Umstand, der im Kinderbuch-Segment leider nach wie vor die Ausnahme ist. Und auch, dass Sarah von ihrem Papa und eben nicht wie „normalerweise“ von ihrer Mama vom Playdate mit Lotta abgeholt wird, ist ein kleines, feines Detail, das mich beim Vorlesen immer wieder freut.
„Lotta Lustig*“ ist eine humorvolle, empowernde und wunderschön illustrierte Geschichte, die das Stereotyp des männlichen Superhelden federleicht und augenzwinkernd aufbricht.
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#2 "Linas Leuchtturm" von Jonathan Stock
Weiter geht es mit einem ganz frischen Neuzugang in unserem Bücherregal. „Linas Leuchtturm*“, geschrieben von Jonathan Stock und illustriert von Nini Alaska, hat sich in absoluter Rekordgeschwindigkeit in unsere Herzen katapultiert.
Die Geschichte von Lina, die sich auf ihrem Leuchtturm um erschöpfte Möwen kümmert, Müll am Strand einsammelt und nach getaner Arbeit Meeresspargel mit Seebienenhonig röstet, ist so phantasievoll und poetisch geschrieben, dass ich mich beim Vorlesen immer wieder aufs Neue ans Meer träume und das Gefühl habe, der Mondregenbogen könnte jederzeit auch bei uns im Kinderzimmer auftauchen.
Auch das Kind ist absolut fasziniert von dieser sanftmütigen Geschichte über Freundschaft, Empathie und Hilfe. Wirklich überrascht hat mich, dass ihr aufgefallen ist, dass die Bilder denen von Kasimir ähneln, was mich zu meiner nächsten Empfehlung bringt…
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#3 "Oje, mein Eis!" von Jana Heinicke
Jana Heinicke, der ich leidenschaftlich gern auf Instagram folge, hat mit „Oje, mein Eis!*“ ein tolles Buch über kindliche) Gefühle geschrieben. Illustriert wurde es wie „Linas Leuchtturm“ von der talentierten Nini Alaska, die das Kind und ich nun offiziell „fangirlen“. In der Geschichte von Kasimir, dem bei einem Dampferausflug mit seinem Honigopi das weltallerbeste Eis ins Wasser fällt, geht es um Aufgeregtheit, Enttäuschung, Ohnmacht, Wut und nicht zuletzt die übersprudelnde Himbeerbrausenfreude.
Meine Tochter kann die Emotionen, die Kasimir durchlebt, jedes Mal aufs Neue sehr gut nachempfinden und liebt (wie bereits erwähnt…) die phantasievollen Illustrationen von Nini Alaska. Dass diese betont divers sind, ist für mich ein zusätzlicher Grund, dieses Kinderbuch ab 4 Jahren von Herzen zu empfehlen.
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#4 "Fritz und Frieda" von Anna Böhm
Nachdem das Buch hier monatelang wenig Beachtung fand, stehen Wildschwein Fritz und Füchsin Frieda gerade wieder sehr hoch im Kurs bei uns – vielleicht, weil das Thema „Verlaufen“ und die diffuse Angst davor zur Zeit regelmäßig bei meiner Tochter aufploppen.
Zur Geschichte: Frischling Fritz macht einen Ausflug mit seinen Eltern und seinen Geschwistern. Weil er Ameisen, Pilze und Schmetterlinge irgendwann spannender findet als den Weg zur schönen Bank, verliert er seine Familie aus den Augen und steht plötzlich allein im Wald. Gerade als er mit Weinen beginnen möchte, taucht plötzlich Frieda auf – und gemeinsam mit ihr schafft er es, den Weg nach Hause zu finden.
Ruhe bewahren, sich gegenseitig helfen, an sich selbst glauben – „Fritz und Frieda*“ von Autorin Anna Böhm und Illustratorin Imke Sönnichsen vermittelt viele wichtige Botschaften und verpackt sie in der goldigen Geschichte über eine tierische Freundschaft.
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#5 "Die Eroberung der Villa Herbstgold" von Stefanie Höfler
Dieses tolle Kinderbuch ab 4 Jahren habe ich zufällig beim Stöbern in unserer Stadtbibliothek gefunden und ich denke, „Die Eroberung der Villa Herbstgold*“ wird demnächst fest in unser Bücherregal einziehen.
Das Buch von Autorin Stefanie Höfler thematisiert das Verhältnis von Kindern zu alten Menschen, die von den Kleinen oft als merkwürdig und seltsam wahrgenommen werden. Dass man sich vor Senioren jedoch keinesfalls fürchten muss, sondern dass diese (meistens) herzlich, witzig und liebevoll sind, das erfahren die Kinder der Igelgruppe, als sie die Villa Herbstgold, eine Seniorenresidenz besuchen, um dort ein Theaterstück aufzuführen.
Die Darstellung der Omis und Opis ist an manchen Stellen sicherlich etwas übertrieben, doch gerade die Illustrationen von Claudia Weikert gaben dem Kind und mit viele Anlässe, um übers Älterwerden und alte Menschen zu sprechen.
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Das waren unsere fünf aktuellen Kinderbuch-Lieblinge ab 4 Jahren, die das Kind großteils schon als Dreijährige sehr gemocht hat. Wenn neue Favoriten und Empfehlungen ins Bücherregal einziehen, wird dieser Artikel sicherlich hin und wieder aktualisiert.
