7 kleine Veränderungen ♡ die deinen Alltag sofort nachhaltiger machen

Foto: Goldine Fotografie

Seitdem ich mich mit einem nachhaltig(er)en Lebensstil beschäftige, stelle ich immer wieder fest, wie heraus- und überfordernd diese Thematik sein kann. Sehr schnell fühle ich mich von Vorbildern auf Instagram und Co. unter Druck gesetzt und habe das Gefühl, es sowieso nie „richtig“, geschweige denn perfekt machen zu können. Meine Gedanken dazu habe ich bereits in diesem Beitrag niedergeschrieben.

Was ich jedoch in den letzten Jahren nicht nur gelernt, sondern regelrecht verinnerlicht habe: Ich muss es gar nicht perfekt machen. Manchmal sind es eben doch die kleinen Dinge, die den größten Unterschied machen und – was noch viel wichtiger ist – die den ersten (zweiten, dritten, vierten,…) Schritt in die richtige Richtung darstellen. Denn wenn dieser erst einmal gemacht ist, fallen alle anderen umso leichter.

Um dir zu zeigen, dass dein Alltag schon mit relativ kleinen Veränderungen nachhaltiger werden kann, möchte ich dir in diesem Artikel sieben konkrete Anregungen mit auf den Weg geben.

#1 Einweg-Kunststoff vermeiden

Gerade jetzt im Sommer lieben wir es doch alle, uns ein schönes Getränk mit reichlich Obst und Eiswürfeln zuzubereiten und dieses stilecht durch einen Strohhalm zu schlürfen. Grundsätzlich kein Problem, wäre da nicht ein riesengroßer Haken: Konventionelle Plastik-Strohhalme sind Einmalprodukte, die in der Regel schon nach wenigen Minuten oder Stunden im Müll landen. Man muss keine Kreislaufwirtschaft studiert haben, um zu wissen: Das ist alles andere als nachhaltig.

Sogenannter Einweg-Kunststoff (beispielsweise auch in Form von Plastik-Geschirr, -besteck, Wasserbomben oder Frischhaltefolie) begegnet uns leider nach wie vor immer noch sehr oft im Alltag, kann inzwischen aber auch immer besser vermieden werden.

Ich zum Beispiel nutze inzwischen nur noch Strohhalme aus Glas, die sich dank dünnem Büstchen optimal reinigen lassen. Anstelle von Frischhaltefolie verwende ich so oft es geht Bienenwachstücher oder Plastikdosen mit Deckeln und das Einmal-Geschirr kann easy peasy durch langlebigere Alternativen aus Kunststoff oder Emaille ersetzt werden. Und what about Wasserbomben? Eine Wasserspritzpistole (bitte kein Billo-Modell!) oder ein Gartenschlauch sollten einen ähnlich erfrischenden Effekt haben, oder?

#2 Müll einsammeln

Immer, wenn ich in der Natur unterwegs bin, begegnen mir Unmengen an Müll, der achtlos in Wäldern, auf Wiesen und in Flüssen entsorgt wurden. Während mich dieser Anblick zu Beginn in eine Art Schockstarre versetzt hat, bin ich mittlerweile einfach nur noch wütend, wenn ich irgendwo Plastiktüten, Glasflaschen, Dosen und Co. rumliegen sehe. Diese Wut wiederum ist die Motivation, die ich persönlich gebraucht habe, um endlich aktiv zu werden und den Müll einzusammeln.

Ich gebe zu: Das fällt mir nicht immer ganz leicht, denn natürlich ist Abfall in der Regel etwas sehr Unangenehmes. Doch ich kann aus Erfahrung sagen: Mit etwas Übung wird es zunehmend leichter, beherzt zuzugreifen. Wenn du dich gar zu sehr ekelst, kannst du dir auch einen Greifarm zulegen und/oder den Müll nach dem „Hundekot-Prinzip“ mit einer Tüte über der Hand aufsammeln.

Lese-Tipp: Wie lang unterschiedliche Materialien brauchen, um in der Natur zu verrotten, kannst du beispielsweise hier nachlesen. Kleiner Spoiler: Absoluter Spitzenreiter in Sachen Lebensdauer ist Glas.

#3 informieren und austauschen

Ich selbst war sehr überrascht, als ich zum ersten Mal davon gehört habe: Allein schon das Aneignen von Wissen ist ein (erster) wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger(er) Alltag.

Indem du dich stetig informierst, austauschst und auch kritisch mit verschiedenen Themen auseinandersetzt (z.B. CO2-Kompensation für Langstreckenflüge oder E-Autos), sensibilisierst du dich selbst in hohem Maße für die unterschiedlichsten Aspekte der Nachhaltigkeit.

Ein Hinweis in eigener Sache: Wenn du den Austausch mit „Gleichgesinnten“ suchst, aber Angst vor Moralpredigten und erhobenen Zeigefingern hast, dann bist du recht herzlich in meine Slack-Gruppe eingeladen. Hier tauschen wir uns zu allen möglichen Themen rund um Nachhaltigkeit aus und lernen somit ganz viel voneinander. Du möchtest dabei sein? Dann klicke auf den Einladungslink und melde dich direkt an.

#4 nutzen, was du hast aka. Upcycling

Wenn ich so darüber nachdenke, dann ist Upcycling, also das bewusste Aufwerten alter und oftmals nicht mehr genutzter Ressourcen, so etwas wie mein neues Hobby geworden.

Ich liebe es inzwischen so sehr, erst einmal zu schauen, was ich bereits besitze und was ich daraus (noch) machen kann, ehe ich etwas Neues kaufe. Das perfekte Beispiel hierfür ist die Deko für den ersten Geburtstag des Babys Kleinkinds. Hierfür habe ich Stoffreste und Packpapier in Wimpelketten verwandelt, alte Vasen mit Paketband und Holzperlen, die seit Ewigkeiten im Schrank rumkullern, gepimpt und nach dem gleichen Prinzip Teelichtgläser aufgehübscht.

Nach dem Upcycling-Prinzip kannst du natürlich nicht nur Deko basteln, sondern (nahezu) alles. Okay, ein bisschen zusätzliches handwerkliches Geschick und Kreativität kann hierbei definitiv nicht schaden. Ich stelle u.a. immer wieder fest, dass es von Vorteil wäre, mit einer Nähmaschine umgehen zu können. Dann könnte ich nämlich noch viel mehr Ideen, die mir so durch den Kopf geistern, in die Tat umsetzen. Aber was nicht ist, kann ja irgendwann noch werden.

#5 Leitungswasser trinken

Die Rohrperle – also Trinkwasser aus der Leitung – wird in Deutschland streng kontrolliert und kann darum bedenkenlos getrunken werden. Einzig der erste Schluck am Morgen, der über Nacht in den Leitungen gestanden hat, sollte nicht unbedingt konsumiert werden. Lass das Wasser also ein paar Sekunden laufen und stille dann erst deinen Durst.

Wenn dir das pure Wasser aus dem Hahn zu fad oder geschmacklos ist, kannst du es übrigens ganz einfach aufpimpen – zum Beispiel mit Zitrone, Grapefruit, Kräutern oder einem Schuss Sirup aus der Glasflasche. Mein unverzichtbarer Begleiter ist außerdem ein Sodastream (unbeauftragte Werbung), mit dem ich das Leitungswasser mit Kohlensäure versetze.

Zusatz-Tipp: Lege dir eine wiederverwendbare Trinkflasche für den Alltag zu. Mein Favorit ist ein langlebiges Edelstahlmodell von Klean Kanteen (unbeauftragte Werbung).

#6 mit dem Fahrrad fahren

Ein nachhaltigeres Leben kann so einfach sein! Anstatt jede noch so kleine Strecke mit dem Auto zurückzulegen, kannst du dich auch einfach mal wieder auf den Drahtesel schwingen. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für deine Gesundheit – du schlägst also quasi zwei Fliegen mit einer Klappe! Genial, oder?

#7 Dinge ausleihen

Ich beginne gerade, mich mit den (vielen verschiedenen) Möglichkeiten der Sharing-Economy auseinanderzusetzen. Oder mit anderen Worten: Was kann man eigentlich alles ausleihen anstatt es zu kaufen?

Das Leihen von Gebrauchsgegenständen wie zum Beispiel Kleidung, Büchern, Werkzeugen und Fahrzeugen aller Art ist noch viel nachhaltiger als der Gebraucht-Kauf. Denn statt eine Ressource für dich allein zu beanspruchen, teilst du sie mit vielen anderen Menschen. Gerade dann, wenn du etwas nur sehr selten nutzt und es ansonsten nur rumsteht oder -hängt, ist es so, so sinnvoll, über die Möglichkeit einer Leihgabe nachzudenken.

Es gibt noch so viele weitere „kleine Hacks mit großer Wirkung“ – ich würde mich freuen, wenn wir uns in unserer Slack-Gruppe hierzu noch etwas weiter austauschen können.

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