Werbung | Dieser Beitrag ist in freundlicher Kooperation mit der „Initiative für Gewerbevielfalt“ und „Das Telefonbuch“ entstanden.
Wenn ich so durch deutsche Innenstädte flaniere, eröffnet sich mir ein immer gleiches Bild: Die zwei roten Lettern vom Kleider-Schweden in direkter Nachbarschaft zur riesigen Buchkette, die sich wiederum nur einen Steinwurf vom Systemgastronomen „unseres Vertrauens“ entfernt befindet.
Und nicht nur die Augen wissen inzwischen ganz genau, worauf sie sich einzustellen haben. Auch olfaktorisch passen sich die Einkaufsstraßen der Nation immer mehr aneinander an – man denke nur an ein großes Parfümerie-Unternehmen mit hellblauem Logo oder die übervollen Lädchen mit den schäumenden Badebomben.
Es ist längst kein Geheimnis mehr: Die Shopping-Epizentren Deutschlands sind in festen Ketten-Händen – ein Umstand, der für die meisten Menschen Fluch und Segen zugleich ist.
Der Vorteil: In den Filialen der unterschiedlichen Ketten weiß man als Konsument ganz genau, was man bekommt.
Der Nachteil: In den Filialen der unterschiedlichen Ketten weiß man als Konsument ganz genau, was man bekommt.
Ich würde natürlich lügen, wenn ich behaupte, die Läden der oft global agierenden Unternehmen nie zu betreten. Doch immer wenn ich es tue, ist da so ein fader Beigeschmack. Dieses Gefühl, es mir besonders einfach zu machen. Der Gedanke, gerade die falschen Akteure in diesem Konsum-Business zu unterstützen. Das Wissen, es gerade wie Millionen andere Käufer zu machen und damit dem Individualismus bewusst den Mittelfinger zu zeigen.
Dabei könnte es doch eigentlich so simpel sein. Dabei könnte ich doch einfach in einen der inhabergeführten Läden gehen, die es (tatsächlich!) noch immer in jeder deutschen Innenstadt gibt und die ich doch so sehr liebe. Die zwar nicht immer gegen die Strahlkraft der großen Ketten ankommen, aber deswegen kein bisschen schlechter oder weniger „besuchenswert“ sind.
Wie wichtig dieser Facettenreichtum für die innerstädtischen Laden-Landschaften ist, darauf will übrigens auch die „Initiative für Gewerbevielfalt“ von „Das Telefonbuch“ mit ihrer Aktion #lieblingsladen aufmerksam machen. Gemeinsam möchten wir etwas bewegen und Aufmerksamkeit erregen im Kampf gegen Ladensterben, denn das kleine Gewerbe, also all die schönen kleinen Läden und Boutiquen, werden immer weiter an den Rand gedrängt. Um diese Probleme weiß auch der Krick Verlag, der unter anderem das Telefonbuch für Eisenach herausgibt und sich seit Jahren für die Belange von kleinen und mittelständischen Unternehmen einsetzt.
Welche Geschäfte ich hier in der Wartburgstadt besonders ins Herz geschlossen habe und von mir das Prädikat #lieblingsladen erhalten, möchte ich dir gern nachfolgend verraten.
#Lieblingsladen Nr. 1: Das Tee-Eck
In der Goldschmiedenstraße, unweit der Kreuzung Querstraße, findest du das Tee-Eck – eine Eisenacher Institution, die seit 14 Jahren für feinsten Genuss steht. Entgegen aller Erwartungen, die sein Spitzname weckt, verkauft „Tee-Torsten“ alias Torsten Voigt in seinem Geschäft jedoch nicht nur getrocknete Pflanzenteile, sondern auch allerlei edle Tropfen. Zu den mehr als 350 Teevarianten gesellen sich über 100 Whiskys, 30 Gins und nochmal 30 ausgewählte Weine. Das ist doch mal eine Ansage, oder? Abgerundet wird das Sortiment durch viele verschiedene Teetassen und -kannen, in die ich mich schon so manches Mal verliebt habe.
Oben drauf gibt es bei jedem Einkauf im Tee-Eck Torstens fachmännische Beratung und – auf Wunsch – natürlich auch eine persönliche Empfehlung. Somit ist es dann auch egal, ob du eine Leckerei für dich selbst haben möchtest oder auf der Suche nach einem individuellen Geschenk bist – wer ein bisschen Zeit mitbringt und offen für Neues ist, wird im Tee-Eck garantiert fündig.
Was mir beim Stöbern durch die proppevollen Regale immer wieder auffällt, sind die vielen regionalen Bezüge, die dem Geschäft eine ganz spezielle Note verleihen. Gin aus Erfurt, Luther-Tee und sogar Thüringer Whisky – all das (und natürlich noch so viel mehr) findest du im Tee-Eck.
Wer ganz genau hinschaut, entdeckt hier sogar Honig und Schmuck aus Frankenroda – einem kleinen Ort im Wartburgkreis, in den es Torsten der Liebe wegen hin verschlagen hat.
#Lieblingsladen Nr. 2: Die Murmel
Weil ich im Juli Mama geworden bin, laufe ich inzwischen noch einmal mit ganz anderen Augen durch Eisenachs Innenstadt und entdecke dabei völlig neue Facetten. Doch auch vor der Geburt meiner kleinen Tochter ist mir natürlich schon das kunterbunte Spielwarengeschäft „Die Murmel“ am Johannisplatz aufgefallen – ein Laden ganz nach meinem Geschmack: Liebevoll ausgewählte Produkte, freundliches Personal und jede Menge Möglichkeiten, selbst mal wieder das innere Kind aufzuwecken.
Ich finde es einfach herrlich, durch den Laden zu schlendern, die vielen Details wahrzunehmen und immer wieder einen neuen Schatz zu entdecken.
Im Gespräch mit Inhaberin Claudia Schneeweis – die 2006 entschied, dass in Eisenach ein eben solcher Spielwarenladen fehlte und „kurzerhand“ selbst einen eröffnete – habe ich erfahren, was ihr bei der Auswahl des Sortiments besonders wichtig ist: Die Spielsachen sollen sinnhaft und möglichst in Europa hergestellt worden sein. Was dabei natürlich nie zu kurz kommen darf, ist die Freude an der Verwendung – denn dafür sind Spielwaren nun einmal da.
Mich überzeugt dieses Konzept, das neben Spielzeugen inzwischen auch Alltagsgegenstände, Kinderkleidung, Schreibwaren und die eine oder andere Freizeitbeschäftigung für „große Kinder“ umfasst.
#Lieblingsladen Nr. 3: Bohl Accessoires
Kurz nach unserem Umzug nach Eisenach waren der Freund und ich auf der Suche nach diversen Geburtstagsgeschenken für Freunde und Familienmitglieder. Auf unserem „Beutezug“ betraten wir so ziemlich jedes halbwegs interessante Geschäft in der Innenstadt – und waren einmal völlig hin und weg! Ich muss gestehen, dass mir dieser Laden vorher noch nie aufgefallen ist. Was für eine Schande, denn ich liebe ihn mittlerweile sehr!
In der Karlstraße 32 – provokant platziert zwischen zwei bekannten Mode-Ketten – findest du „Bohl Accessoires“, ein echtes Eisenacher Traditionsgeschäft, dessen (Familien-)Geschichte bis ins 15. Jahrhundert zurück reicht. Die Bohls – erst Handwerker, dann Geheimer Rat des Herzogs und schließlich Kaufleute – spezialisierten sich im Laufe der Zeit auf Kunsthandwerk und Spielwaren. Auch wenn Letztere heute eine eher untergeordnete Rolle im Sortiment spielen, zeugt noch das abgetretene Schaufenster neben „Bohl Accessoires“ von dieser Ära. Wo inzwischen modische Outfits präsentiert werden, haben sich früher die kleinen Eisenacher die Nasen platt gedrückt und so manches Spielzeug bestaunt.
Heute ist „Bohl Accessoires“ ein wahr gewordener Traum für jeden Interior-Fan. Hier gibt es alles von coolen Kühlschrankmagneten über stilvolle Seifenschalen bis hin zu ziemlich schnieken Geschirrhandtüchern. Besonders charmant: Auch Weihnachtsdeko gehört hier das ganze Jahr über zum Standardsortiment – ein Umstand, mit dem ich absolut leben kann 😀
So kunterbunt und vielfältig die Produkte im Laden auch sein mögen; sie alle eint der persönliche Anspruch von Inhaber Ulrich Kneise: Speziell, ästhetisch und einzigartig sollen sie sein. Auch eine sehr gute Qualität ist wichtig, ebenso wie der Umstand, dass die meisten Sachen kaum im Internet zu finden sind. Das Ergebnis ist ein Konzept, mit dem ich mich extrem gut identifizieren kann:
„Bohl Accessoires“ schafft den Spagat zwischen Tradition und Moderne und stellt damit ein Geschäft dar, das meiner Meinung nach seinesgleichen in Eisenach sucht. Ich bin begeistert und froh, auf diese Perle aufmerksam geworden zu sein.
Weitere Geschäfte in Eisenach, die immer einen Besuch wert sind
♡ Schreibwarenladen Bernd Kumpf, Goldschmiedenstraße 28 – tolle, ausgewählte Papeterie, Stifte und Co.
♡ Feinkost DELLuxe, Goldschmiedenstraße 5 – herrlich-leckere Cremes und ein Inhaber zum Gernhaben
♡ Kreativshop „Der
♡ Unverpacktladen „Pack’s ein“, Johannisstraße 3 – verpackungsfrei einkaufen in Eisenach
♡ Buchhandlung Leselust, Georgenstraße 2 – kleiner, feiner Buchladen direkt am Marktplatz
4 Gründe für mehr Vielfalt in der Laden-Landschaft
Wenn ich die Wahl zwischen Kette und inhabergeführtem Laden habe, dann entscheide ich mich inzwischen immer für letzteres. Das hat natürlich seine (guten) Gründe, die ich abschließend gern mit dir teilen möchte.
Grund #1: Nachhaltigkeit
Wenn schon Konsum, dann doch bitte so nachhaltig wie möglich. Dass sich diese beiden „Welten“ nicht von vornherein ausschließen, stellen viele individuelle Läden eindrucksvoll unter Beweis. Hier findest du zum Beispiel fair gehandelte Produkte, kleine Labels, die nicht in Schwellenländern herstellen lassen und Inhaber, die großen Wert auf gute Arbeitsbedingungen sowie kurze Transportwege legen.
Kurzum: Wenn du deinen Lebensstil (zumindest ein bisschen) nachhaltiger gestalten möchtest, dann #supportyourlocals und die Inhaber kleiner Geschäfte.
Grund #2: Spaß
Ich liebe, liebe, liebe es, in kleinen Geschäften zu stöbern, die meist tollen Produkte zu beäugen und dabei vielleicht auch noch mit dem Inhaber ins Gespräch zu kommen. Gerade auf Reisen, aber auch zuhause in Eisenach wird Shopping somit zu spaßigen Entdeckertour. Nicht zu vergleichen mit einem Kauf im anonymen Internet.
Grund #3: Schatzsuche-Charakter
Apropos „entdecken“ – das mit dem Entdecken individueller Geschäfte ist ja häufig so eine Sache. Gerade in fremden Städten ist es oftmals eher dem Zufall geschuldet, wenn man über diverse „Shopping-Insider“ stolpert – doch genau darin liegt doch auch ein ganz besonderer Reiz dieser Geschäfte, oder?
Ich freue mich immer wieder wie ein kleines Kind, wenn ich ein hübsches Lädchen gefunden habe und darin herumstöbern kann. Das hat jedes Mal so ein bisschen was von Schatzsuche und ist so viel besser als jeder Shoppingnachmittag in den großen Malls voller Ketten.
Grund #4: Vielfalt
Hand aufs Herz: Nervt dich der Anblick der immer gleichen Logos in den Einkaufsstraßen nicht auch? Ich für meinen Teil verliere immer häufiger in Rekordzeit die Lust am Bummeln, wenn ich mal wieder eine Kette an die andere gereiht sehe (eine Kette aus Ketten sozusagen #mindblowing).
Wie gut, dass es dazwischen aber immer noch das eine oder andere inhabergeführte Geschäft gibt, das wie eine saftig-grüne Oase aus der Shopping-Wüste heraus sticht. Kaum vorstellbar, wie öde und eintönig die Einkaufsmeilen ohne diese vereinzelten „Lichtblicke“ wären.
Lasst uns also alle dafür sorgen, dass es diese Vielfalt noch lange gibt – indem wir in den kleinen Läden, Boutiquen und Restaurants einkaufen und essen, hinter denen keine riesigen Konzerne, sondern Menschen mit ganz viel Herzblut stecken. Menschen wie Torsten Voigt, Claudia Schneeweis und Ulrich Kneise.
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