Mittagessen ♡ Chili sin Carne (veganes Chili con Carne).

Seit stolzen zwei Monaten esse ich kein Fleisch mehr. Ich bezeichne mich ungern als Vegetarier, weil das für mich einerseits so klingt wie „Oh ja, ich bin was besseres als du, elender Fleischfresser!“ und ich andererseits Angst davor habe, rückfällig zu werden. So lange ich mich nicht als Vegetarier bezeichne, habe ich irgendwie das Gefühl, mich noch in einer Grauzone zu bewegen – in der ich selbstverständlich kein Fleisch essen muss, aber es auch noch in irgendeiner Form okay wäre, wenn ich es täte. (Ähm ja… So oder so ähnlich…)

Trotz meiner „Ängste“ rund um das Thema Fleisch muss ich aber auch sagen, dass mir im Moment rein gar nichts fehlt – weder irgendwelche Nährstoffe noch der Geschmack von Gericht XYZ. Es geht mir gut und von Anfang an bemerke ich, dass mir die vegetarische Küche richtig Spaß macht.

Ich probiere mich durch verschiedene Alternativen, stelle fest, dass „kein Fleisch essen“ nicht „verzichten“ bedeutet und habe Freude daran, die Essgewohnheiten meines (Fleisch essenden) Freundes und die meinen in Einklang miteinander zu bringen.

(Spoiler: Es gelingt uns erstaunlich gut.)

Auf dem Mittagstisch: Chili sin Carne

Auf meiner Suche nach schnellen, einfachen, leckeren UND (halbwegs) gesunden Mittagessen muss ich nun natürlich auch ein bisschen umdenken. Meinen geliebten Reis mit Thunfisch und Reis habe ich vor ein paar Wochen beispielsweise mit Feta statt mit Fisch zubereitet – hat auch sehr lecker geschmeckt.

Und erst heute ist aus einem kleinen Experiment plötzlich ein Gericht geworden, das ich (ohne eingebildet klingen zu wollen) ziemlich hart feiere.

Man nehme: Alles, was gerade da ist und eventuell weg muss und zaubere daraus ein super-schmackhaftes veganes Chili sin Carne – OHNE Tofu oder andere fleisch-imitierenden Zutaten. Ich bin begeistert und hoffe, du bist es (nach dem Kosten) auch.

Schnelles Chili sin Carne – dank Chilipulver und Kreuzkümmel

Ja, ich weiß, ein klassisches Chili ist niemals in 20 Minuten fertig – aber ich würde mein Gericht auch nicht als klassisch bezeichnen.

Normalerweise nimmt man für die nötige Schärfe frische Chilischoten und lässt den ganzen Sud mehrere Stunden köcheln. Das entspricht aber nicht meinem Anspruch an ein schnelles #freelancelunch und deswegen habe ich mal kurz tief in die Trickkiste gegriffen.

Zum Vorschein kamen zwei Gewürze, die meiner Meinung nach in jede Küche gehören: Chilipulver und (oh mein Gott, wie geil kann ein Gewürz sein?!?!) Kreuzkümmel.

Letzteres hat übrigens nichts mit dem „echten“ Kümmel zu tun. Mich selbst hat die Ungewissheit bezüglich des Geschmacks leider ziemlich lang davon abgehalten, Kreuzkümmel einmal zu kosten – beispielsweise in Form der orientalischen Gewürzmischung meiner Blogger-Freundin Karina.

Ich muss an dieser Stelle auch gestehen, dass ein Chili – egal ob con oder sin Carne – für mich nicht unbedingt megascharf sein muss. Ein gewisser Pepp ist erwünscht, doch will ich beim Essen nicht das Gefühl haben, jeden Augenblick in Flammen aufzugehen. Wenn du es gern noch etwas intensiver magst, dann empfehle ich dir Chiliflocken oder eben frische, kleingeschnittene Chilis.

P.S.: Wenn du meine Gerichte nachkochst und das Bedürfnis verspürst, das Ergebnis auf Instagram zu posten, dann verwende doch gern den Hashtag #goldrauschen_kulinarisch. Dann kann ich es (aus der Ferne) bewundern.