Nachhaltig Kleidung kaufen ♡ 5 Tipps für’s Second Hand-Shopping

Eh nie wirklich passend, viel zu speziell, altmodisch und irgendwie muffig – Mode aus zweiter Hand genießt trotz aller Nachhaltigkeits-Euphorie noch immer einen eher zweifelhaften Ruf, der viele abschreckt und bisweilen immer wieder zum Fast Fashion-Konsum animiert. Auch ich muss gestehen, dass es beinahe 30 Jahre gedauert hat, bis ich meine (große) Liebe für Second Hand-Mode entdeckt habe.

Nun, da bei mir der Knoten geplatzt ist, genieße ich es sehr, in entsprechenden Läden, auf Flohmärkten und Online-Portalen nach neuen Schätzen für meinen Kleiderschrank zu stöbern. Was ich dabei für mich gelernt habe, möchte ich heute gern mit dir teilen.

Tipp #1 ♡ Finde heraus, was dir steht

Auf den meisten Flohmärkten, aber auch beim Online-Shopping, ist es nicht (oder kaum) möglich, dein neues Lieblingsteil vor dem Kauf anzuprobieren. Das ist natürlich ärgerlich – aber noch lang kein Grund, dem Gebraucht-Kaufen einen Korb zu geben.

Ich habe gelernt, dass es essenziell ist, zu wissen, welche Farben, Stoffe, Schnitte und Muster mir stehen – und welche eben nicht. Das ist nicht nur ganz grundsätzlich von Vorteil, sondern eben auch dann Trumpf, wenn du ein Teil nicht mal eben schnell überwerfen kannst, bevor du den Geldbeutel zückst.

Ich zum Beispiel liebe Kleider und habe inzwischen ein recht gutes Gespür dafür, was mir steht und welche Schnitte ich nicht an mir mag. Dadurch ist meine Erfolgsquote beim Mode-Gebrauchtkauf automatisch und kontinuierlich gestiegen.

Bonus-Tipp: Fehlgriffe sind zwar erst einmal doof, aber keinesfalls der Weltuntergang. Ich verkaufe Sachen, die mir plötzlich doch nicht mehr gefallen oder schlichtweg nicht passen, einfach weiter.

Tipp #2 ♡ Halte Ausschau nach Basics

Erst vor kurzem habe ich in einer Second Hand-Ladenkette (wir alle kennen, hassen und lieben sie…) ordentlich abgeräumt und mich mit diversen Basic-Shirts eingedeckt. Alles keine modischen Aufreger, aber trotzdem super Teile, die meine Garderobe sinnvoll ergänzt haben.

Auch wenn viele Leute Second Hand automatisch mit außergewöhnlichen Vintage-Einzelstücken assoziieren, heißt dass noch lange nicht, dass nicht auch „schnöde“ Klassiker aus zweiter Hand stammen können. Gerade dann, wenn du dich gerade erst an dieses Thema herantastest (in diesem Fall empfehle ich dir übrigens diesen Artikel), ist es eine gute Taktik, erst einmal „klein“ mit soliden Basiscs anzufangen.

Diese findet man einfach viel schneller (= geringeres Frustrationspotential) als super-spezielles It-Pieces – und außerdem kommen sie nicht aus der Mode und sind dadurch automatisch noch viel nachhaltiger.

Tipp #3 ♡ Kaufe (online) mehrere Teile

Mittlerweile kaufe ich nicht nur für mich, sondern auch für meine Tochter supergern gebrauchte Kleidung. Weil sie ja eh viel zu schnell groß wird… UND weil es mir einfach Spaß macht.

Da ich es aber ziemlich kontraproduktiv (sprich: weniger nachhaltig) finde, jeden Body und jede Strumpfhose einzeln online bei privaten Anbietern zu bestellen, habe ich mir selbst eine einfache Bedingung auferlegt: Du kaufst erst dann, wenn dir MINDESTENS drei Teile des Nutzers gefallen.

Diese Regel hat schon so manchen (sinnlosen) Impulskauf verhindert und tut meiner Freude am Online-Secondhand-Shopping keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil: Ich habe das Gefühl, dass ich dadurch noch intensiver suche und großartige Schätze zutage fördere.

Tipp #4 ♡ Habe (k)ein Ziel vor Augen

Eine mittelblaue Highwaiste-Momjeans in Größe 42 mit leichter Waschung und ausgefransten Löchern am Knie???

Okay, wer so konkrete Vorstellungen hat, wird beim Secondhand-Shopping eher seltener Erfolg haben und wahrscheinlich schnell die Lust verlieren.

Wenn du gebrauchte Kleidung kaufen möchtest, solltest du definitiv eine Extraportion Flexibilität mitbringen – und darauf vorbereitet sein, dich unsterblich in ein Teil zu verlieben, das es einfach nicht in deiner Größe gibt (alles schon erlebt…).

Gleichzeitig kann ich aber auch aus Erfahrung sagen: So ein ganz grober Plan ist auch nicht verkehrt – denn dieser verhindert, dass man einem Shoppingrausch zum Opfer fällt und letztlich Klamotten kauft, die man eigentlich gar nicht braucht.

Tipp #5 ♡ Traue dich

Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass Secondhand-Shopping für mich lange Zeit ziemlich ungewohntes Terrain und damit ein großer Schritt raus aus meiner Komfortzone war. Das Stöbern auf Flohmärkten erfolge stets zögerlich und der Gang in einen Vintageladen war quasi unvorstellbar.

Aus heutiger Sicht weiß ich natürlich: Alle Bedenken waren absolut unbegründet und vergeudete Lebenszeit.

Wenn du deinen Modekonsum gern etwas nachhaltiger gestalten möchtest, dann wirf alle Zweifel über Bord und trau‘ dich! Besuche Flohmärkte, google Second Hand-Läden in deiner Stadt, lege dir ein Kleiderkreisel-Profil an… Die Möglichkeiten sind vielfältig und machen deutlich: Es ist gar nicht mal so schwer, ein kleines bisschen umweltfreundlicher zu leben.

Außerdem verspreche ich dir, dass du dich automatisch viel bewusster mit Mode auseinandersetzt, wenn du diese aus zweiter Hand kaufst. Es ist einfach so viel überlegter als der Konsum von Fast Fashion und hat für mich auch eine Menge mit Achtsamkeit zu tun.

Und falls du nun immer noch nicht überzeugt bist (ist das überhaupt möglich?!), dann wirft einfach einen Blick auf die Preisschilder. Diese machen definitiv klar: Second Hand-Shopping ist ziemlich cool – und keinesfalls muffig.

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