Roadtrip durch Schweden ♡ Meine Highlights.

Es gibt diese Reisen, von denen weiß man schon vorher, dass sie das eigene Leben nachhaltig beeinflussen werden. Weil man so lange darauf wartet, dass es losgeht. Weil man so große Erwartungen und Hoffnungen hat.

Weil man einfach spürt, dass dieses Land, in das man reist, irgendetwas mit einem machen wird. Für mich war unser Urlaub in Schweden im Sommer 2017 eine solche Reise. Seit dem Entschluss, dass es im August nach Skandinavien gehen würde, war mir klar: Das wird etwas Großes. Etwas Besonderes. Ich sollte Recht haben.

Mit dem Auto durch Schweden

Unsere Reise nach Schweden war ein Roadtrip durch den südlichen und mittleren Teil des Landes. Insgesamt waren wir rund 1.700 Kilometer in unserem Miet-Volvo unterwegs. Eine komfortable und empfehlenswerte Art, um von A nach B zu kommen, denn in Schweden gelten strikte Geschwindigkeitsbegrenzungen. Das bedeutete für uns: Fuß vom Gas. Landschaft genießen.

Von Göteborg aus ging es im stetigen Zickzack einmal quer durchs Land bis rüber nach Stockholm. Am nördlichsten Punkt unserer Reise mieteten wir eine kleine Waldhütte im Örtchen Glava . Der südlichste Stop war der Autofriedhof bei Ryd. Dazwischen: Schären, ein Wasserfall, kilometerlange Planken, Felsen, Loppis und Seen, Seen, Seen. Schweden hat sich uns von so vielen verschiedenen Seiten präsentiert – einfach unbeschreiblich schön. Längst nicht alle, doch genug, um ein Gespür für dieses wunderschöne Land zu bekommen.

Roadtrip durch Schweden: Drei empfehlenswerte Stopps

Alle Eindrücke hier niederschreiben? Absolut unmöglich. Deswegen will ich mich in diesem Beitrag auf meine drei absoluten Lieblingsorte beschränken, die es geschafft haben, mein Herz im Sturm zu erobern und sich einen langfristigen Platz darin zu ergattern.

#1 Die Kungsklyftan in Fjällbacka

Nachdem wir Göteborg hinter uns gelassen hatten, begann unsere Schweden-Reise gleich mit einem ersten großen Highlight für mich. Unser Weg führte uns hoch nach Fjällbacka, einem kleinen Ort, der Touristen bestens bekannt ist. Der Grund hierfür ist die Kungsklyftan, eine enge Schlucht, die auf den Vetteberg führt. Allein der Weg durch die Felsen (und auch unter Felsen hindurch) ist wirklich spektakulär und einzigartig. Als wir oben auf dem Hochplateau des Berges angekommen waren, hat es mir dann doch tatsächlich die Sprache verschlagen: Es war genauso schön wie auf den Fotos, die ich zuvor bei Instagram gesehen hatte. Ach, was sage ich: Es war noch so viel schöner!

Vom Berg aus hast du einen wirklich einzigartigen Blick über die Schären, unzählige kleine Inseln, die vor der Küste liegen und dieser einen ganz besonderen Charme verleihen. Leider hatten wir das große Pech, dass das Wetter bei unserem Besuch auf dem Vetteberg so gar nicht mitgespielt hat. Und so verschwanden die Scheren mehr und mehr aus unserem Sichtfeld, bis alles in einem diesigen Nebel versank. Auch wenn meine Fotos von Fjällbacka echt nicht der Bringer sind, habe ich den Blick über den Ort und das Meer tief in meinem Herzen abgespeichert.

Fjällbacka und Schären vom Vetteberg

Meine Tipps für Fjällbacka:

Unbedingt ein bisschen auf dem Plateau umherlaufen – es lohnt sich, dieses spannende Gebiet etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Außerdem empfehle ich jedem, die Schlucht nur mit festem Schuhwerk zu durchqueren. Es mag zwar ein bekannter Touristenmagnet sein, doch heißt das nicht automatisch, dass es clever ist, mit Schlappen auf den Berg zu wandern.

#2 Der Store Mosse Nationalpark

Eines steht fest: Schweden-Urlauber sind Naturliebhaber und kriegen als solche hier einiges geboten. Ein Ort, an den ich gar nicht so große Erwartungen hatte, der mich aber dafür umso mehr umgehauen hat, ist der Store Mosse Nationalpark in Smaland. Das riesige Areal gehört zu den größten Moorlandschaften Schwedens und hat mir gezeigt, viel vielfältig die Schönheit der Natur sein kann. Denn anstatt üppiger Wiesen und Wälder fanden wir hier sumpfiges Ödland – so weit das Auge reichte. Und was soll ich sagen? Dieser Anblick in Kombination mit der absoluten Stille im Park hat es mir wirklich angetan!

Der Store Mosse hat uns allerdings gar nicht wegen seiner kargen Vegatation angelockt. Auch in diesem Fall war Instagram unsere Inspirationsquelle. Als ich nach Fotos unter dem Hashtag #swedishnature suchte, fielen mir immer wieder Bilder von langen Holzplanken auf, auf denen man scheinbar wandern konnte. Schnell fand ich heraus, dass diese alle durch einen Nationalpark führen – durch den Store Mosse Nationalpark, um genau zu sein.

Rund 40 Kilometer Planken verlaufen durch den Park und sorgen dafür, dass die Wanderer die Landschaft trockenen Fußes genießen können. Wir erinnern uns: Der Park ist nach wie vor ein Moor und als solches an vielen Stellen klatschnass (ich hab’s getestet). Das alles zusammen – also die karge Landschaft, die Stille und die Planken – haben dafür gesorgt, dass uns der Park völlig umgehauen hat. Wir wären gerne noch einen zweiten Tag hier gewandert, doch leider mussten wir weiter zum nächsten Zwischenstopp.

Wandern im Store Mosse Nationalpark

Meine Tipps für den Store Mosse Nationalpark:

Wir haben uns für die 6,2 Kilometer lange Lilla Lövö-Runde entschieden. Diese führte nicht nur durchs Hochmoor, sondern auch ein Torfabbaugebiet und ein lauschiges Wäldchen. Unterwegs trafen wir immer wieder auf kleine Eidechsen, die sich auf den Holzplanken gesonnt haben. Die ersten Male hab ich mich ein bisschen erschreckt, als sie weggekrabbelt sind, doch irgendwann hat man sich daran gewöhnt.

#3 Der Schärengarten von Stockholm

Vor der schwedischen Hauptstadt Stockholm liegt eine Inselwelt, bestehtend aus 30.000 Schären. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! Eine absolut beeindruckende Zahl, doch wie faszinierend dieser Ort ist, wird einem erst bewusst, wenn man ihn mit eigenen Augen gesehen hat.

Die letzten Tage unserer Schweden-Reise haben wir bewusst für das Archipel geblockt. Neben unserem Hotel in Göteborg war die Unterkunft auf der Insel Älgö die einzigen Übernachtungen, die wir schon in Deutschland gebucht hatten. (Alles andere entschieden wir spontan vor Ort.) Zwar konnte uns unsere Hütte nicht die Abgeschiedenheit bieten, die ich mir am Anfang in Gedanken ausgemalt hatte, doch kann ich mit gutem Gewissen behaupten: Der Stockholmer Schärengarten ist ein ganz und gar magischer Ort.

Wir hatten das große Glück, dass wir uns von unserer Vermieterin ein einfaches Ruderboot ausleihen konnten. Damit ging es jeden Tag raus aus Wasser – und jeden Tag trauten wir uns ein Stückchen weiter hinein in diese wundervolle Welt, die aus so vielen malerischen Inseln besteht.

Kleine rote Schwedenhäuschen, nette Menschen, die einen im Vorbeifahren mit einem herzlichen „Hej hej“ grüßen, Abendessen auf der Ostsee… hier hatte ich tatsächlich das Gefühl, dass sich die Welt ein kleines bisschen langsamer dreht, so abgedroschen das auch klingen mag. Und ja, ich lasse mich dazu hinreißen, dass es so mancher Moment verdient hat, als perfekt bezeichnet zu werden.

Mit dem Boot im Stockholm Schärengarten

Meine Tipps für den Stockholmer Scherengarten:

Versuche, soweit es möglich ist, das Archipel auf eigene Faust zu erkunden. Die Touren von Stockholm aus sind zwar ganz nett, aber bei weitem nicht so aufregend wie ein Abenteuer im Ruderboot 🙂

Noch mehr Schweden-Tipps für dich…

…gibt es in einem separaten Beitrag. Ich denke, dieser hier hat die Grenzen der Aufmerksamkeit nun erreicht.

Kommentare

  1. Pingback: Vom Suchen und Finden des Glücks ♡ Sommer in Schwedisch-Lappland.

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