Travel Diary ♡ Die Toskana im Oktober

Sanft abfallende Olivenhaine, von Zypressen gesäumte Straßen, uralte Dörfer, die wie aus einem Guss geformt zu sein scheinen… Ja, die Toskana ist tatsächlich so, wie man sie sich vorstellt: Ein einziges, nie endendes Reise-Klischee – in das ich mich augenblicklich verliebt habe.

Urlaub in der Toskana – das ist Urlaub für die Seele. Und für den Magen, denn NATÜRLICH gibt es hier nur bestes italienisches Soulfood. Es ist aber auch Urlaub für alle Sinne und Urlaub für das körperliche Wohlbefinden. Kurzum: Urlaub in der Toskana ist vor allem eines: empfehlenswert!

Die Toskana im Oktober: Wenn der Wettergott „einmal alles“ liefert

Wir haben uns für den Herbst – genauer gesagt: für den beginnenden Oktober – als Reisezeit entschieden. Unsere Erwartungen: Weniger Menschen und weniger hohe Temperaturen. In beiden Angelegenheiten wurden wir nicht enttäuscht.

Die Toskana im Oktober ist eine Mischung aus (scheinbar nie endendem) Spätsommer und der ersten Gewissheit, dass es auch in südlichen Gefilden so etwas wie einen Herbst gibt und nichts für die Ewigkeit bleibt.

Der Wettergott hatte für uns einmal alles im Gepäck – von starken Regengüssen und Temperaturen, die durchaus nach einem wärmeren Outfit verlangt haben bis hin zu strahlendem Sonnenschein und einer Gradzahl, die sogar noch ein Bad im Mittelmeer zugelassen hat.

Allein deswegen würde ich es jedem empfehlen, die Toskana im Oktober zu besuchen. Es ist einfach eine wunderbar abwechslungsreiche Zeit, die für jeden das passende Wetter bereithält und darum auch die unterschiedlichsten Aktivitäten zulässt.

Meine Top 5 Ausflugsziele in der Toskana

Wenn es etwas zuhauf in der Toskana gibt, dann sind das Sehenswürdigkeiten. Natürlich wurde über diese auch schon zur Genüge auf Blogs und an anderer Stelle im Internet berichtet, doch möchte ich es mir auch nicht nehmen lassen, dir meine ganz persönlichen Toskana Highlights zu präsentieren.

Ob es sich hierbei um Insider oder klassische Touristen-Hotspots handelt, sei einfach mal dahingestellt. Fakt ist: Ich kann dir jedes Ausflugsziel und jede Aktivität wärmstens ans Herz legen.

#1 Wanderung auf den Monte Labbro

Gleich vorweg: Eine echte Wanderung ist der Ausflug zum Monte Labbro nicht – denn der Parkplatz befindet sich nur rund 10 Gehminuten unterhalb des Gipfels.

Dennoch lohnt sich ein Besuch – allein schon aufgrund der abenteuerlichen Anreise über eine kurvige und ausgefahrene Bergstraße (Geländewagen und sichere Fahrer sind hier klar im Vorteil).

Vom Parkplatz aus führt ein geschlungener Weg hoch zum Bergplateau – vorbei an kargen Gewächsen und jeder Menge Gestein. Die versetzten Zäune, die hin und wieder passiert werden müssen, deuten darauf hin, dass hier auch hin und wieder Tiere weiden. Bei unserem Besuch konnten wir jedoch leider keine entdecken.

Oben angekommen, präsentiert sich eine alte Befestigungsanlage, die natürlich zum Entdecken einlädt. Hier fühlt man sich schnell in eine andere Zeit versetzt und spätestens bei einem Sonnenbad oben auf dem Dach der Festung ist der Alltag vollständig vergessen.

#2 Pitigliano und die etruskischen Hohlgänge

Pitigliano ist eine dieser Postkarten-Ortschaften, die du sofort vor Augen hast, wenn du an die Toskana denkst.

Eine schlichte Architektur in eintönigem Braun, steile, enge Gassen und jede Menge unberührte Natur rund herum – das sind die etruskischen Bergdörfer, die du in dieser Gegend mehrfach findest (sehenswert sind beispielsweise auch Sovana und Sorano) und die mit ihrer Ursprünglichkeit einfach nur beeindrucken.

Mir gefiel Pitigliano ganz besonders, weil der Ort zum Flanieren und Entdecken einlädt. Wir ließen uns durch Gassen treiben und das Gewusel auf den Plätzen auf uns wirken. Wir fanden einen Weg, der außen an der Stadtmauer entlang führte und genossen die Aussicht auf die umliegende, spektakuläre Natur.

Diese hält für Besucher übrigens noch ein besonderes Extra bereit: Die sogenannten etruskischen Hohlgänge – tief ins Gestein einschneidende Wege, die noch heute von der alten etruskischen Kultur zeugen. Die Gänge verbinden die verschiedenen Ortschaften miteinander und sollen früher unter anderem der Versorgung und auch der Beisetzung von Toten gedient haben.

#3 Baden in der Thermalquelle von Saturnia

Als der Freund und ich unsere Reise in die Toskana planten, war uns eines sehr schnell klar: Wir wollen unbedingt in einer Thermalquelle baden! Denn bis dato war uns gar nicht bewusst, dass diese Region für ihre außerordentlich hohe thermale Aktivität bekannt ist.

Die Quelle von Saturnia gehört zweifelsfrei zu den bekannteren ihrer Art – und ist darum auch meist sehr gut besucht. Wer also den Traum vom perfekten Instagram-Shot hegt, sollte sich von vornherein auf andere Badegäste einstellen, die sich mit aufs Foto „mogeln“ (oder gut im Retuschieren sein).

Trotz des Wissens um die bevorstehende Menschenmasse war es dem Freund und mir beim ersten Besuch der Saturnia-Thermalquelle entschieden zu voll. Wir folgten also dem Rat unseres Vermieters und kamen in den Abendstunden wieder.

Tatsächlich: Sobald die Sonne unterging, verschwanden nach und nach auch die meisten Badegäste. Auch wenn wir nie ganz allein waren, fühlten wir dennoch sofort, wie sich die Atmosphäre schlagartig veränderte und eine angenehme Ruhe einkehrte.

Diejenigen, die es sich nun noch im warmen (und stinkenden!) Wasser gut gehen ließen, waren mindestens genauso entspannt wie wir. Gemeinsam schafften wir es, diesen faden Beigeschmack von Massentourismus fast vollständig zu beseitigen (oder zumindest zu ignorieren).

Unsere Bleibe: Die Casa Olivi inmitten eines Olivenhains

#4 Siena

Die Toskana hat eine Reihe ziemlich cooler Städte zu bieten – allen voran natürlich Florenz mit seinen berühmten Kunst- und Kulturstätten.

Doch auch Siena kann sich definitiv sehen lassen und ist nicht nur wegen des beeindruckenden Doms einen Besuch wert.

Siena liegt – wie viele toskanische Ortschaften – auf einem Berg. Wer ins Zentrum der Stadt will, muss also erst einmal hoch hinaus – entweder zu Fuß oder (kein Witz!) per Rolltreppe.

Wir haben uns für Letzteres entschieden und uns den Fußweg dann für den „Abstieg“ aufgehoben. Diese Reihenfolge kann ich sehr empfehlen, denn es ist einerseits irgendwie cool, eine Stadt per Rolltreppe zu „erklimmen“ und andererseits extrem schön, die Aussicht vom Rand der Stadtmauern zu genießen.

Insgesamt würde ich Siena als eine Stadt beschreiben, in der man sich einfach treiben lassen kann. Wir haben uns vorher keine speziellen Sehenswürdigkeiten ausgesucht, die wir unbedingt besichtigen wollten. Der Dom ist zweifelsfrei atemberaubend, doch die endlosen Schlangen davor und die Tatsache, dass man für eine Kirche Eintritt bezahlen soll, haben uns davon abgeschreckt, das Innere zu begutachten.

Stattdessen sind wir einfach durch die vielen Gassen spaziert, haben im einen oder anderen Lädchen ein Souvenir gekauft und natürlich Pizza und Eis gegessen. All das kann man in Siena ziemlich gut machen.

#5 Ausflug ans Mittelmeer

Ich finde, eine Reise in die Toskana muss nicht zwangsläufig etwas mit Badeurlaub zu tun haben.

Tatsächlich war ich sehr überrascht, wie bergig und bewachsen diese Region Italiens ist. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man hier ohne Probleme mehrere Tage reinen Aktivurlaub mit vielen abwechslungsreichen Wanderungen machen kann.

Doch trotzdem möchte ich es auch nicht versäumen, zu erwähnen, dass das Mittelmeer nicht weit entfernt ist und sich ein Ausflug dort hin auch im Oktober noch lohnt.

Ich denke, an dieser Stelle lasse ich einfach die Bilder für sich sprechen:

Toskana? Oh, ja!

Nach sieben Tagen Toskana kann ich sagen: Was für ein wundervolles Fleckchen Erde!

Herzliche Menschen, eine atemberaubende Natur, ein angenehmes Klima (zumindest im Herbst) und natürlich unendlich gutes Essen bilden eine Mischung, der sich wohl niemand entziehen kann.

Die Toskana ist abwechslungsreich, wild, romantisch und definitiv keine Enttäuschung. Ich werde wiederkommen – ganz sicher.