Warum es okay ist ♡ mal kein (berufliches) Ziel zu haben.

Warum es okay ist, auch mal kein berufliches Ziel zu haben

Seit ich mein Buchmanuskript und alle Bilder abgegeben habe, verfolge ich kein berufliches Ziel. Zu dieser Erkenntnis kam ich letzte Woche.

Aber das ist auch okay. Zu dieser Erkenntnis kam ich nur Augenblicke danach.

Ich bin ziellos. Klingt ein bisschen wie lost in space, aber so fühle ich mich aktuell gar nicht. Ich weiß genau, wohin ich will – zumindest privat. Beruflich habe ich es mir gerade an meinem aktuellen Standpunkt bequem gemacht.

Warum? Das will ich dir gern erzählen.

„Du musst dein Ziel immer vor Augen haben.“

Schon komisch – ach, was sage ich: fast schon zynisch! – dass ich in meinen Karriere-Texten immer wieder rate: Du musst dein Ziel klar vor Augen haben. Und wenn es zu weit entfernt ist, dann stecke dir kleine Zwischenziele, die du schneller erreichst.

Denn nur so kommst du voran, nur so entwickelst du dich weiter.

Ich unterschreibe diese Aussage nach wie vor. Aber inzwischen bin ich mir auch sicher: Man muss nicht ständig vorankommen, muss sich nicht stetig weiterentwickeln. Man muss genauso wenig permanent gegen den Strom schwimmen und auch nicht mit ihm.

Es ist okay, sich zwischendurch einfach mal ans Ufer treiben zu lassen, auszusteigen und für einen Moment zu verschnaufen.

Genau das mache ich gerade. Ich zelebriere den Stillstand. Für manche sicher eine fast schon blasphemische Behauptung. Für manche aber auch nicht, denn der Hashtag #stopgloryfyingbusy hat auf Instagram immerhin 500+ Einträge.

kein berufliches Ziel vor Augen haben

Den Status quo annehmen

Okay, Stillstand ist mir als Begriff vielleicht doch etwas zu hart. Wirklich still stehe ich ja nicht. Tue ich nie.

Ich benutze lieber den Ausdruck von Celsy, einer befreundeten Texterin, mit der ich mich regelmäßig sehr intensiv zu allen möglichen (Business-)Themen austausche: Status quo.

Diesen muss man manchmal eben einfach annehmen. Analysieren. Gern haben. Und – auch dieser Gedanke stammt von Celsy – man muss hin und wieder dankbar sein.

Für mich bedeutet das aktuell: innehalten. Durchatmen. Zurückblicken auf das, was ich in den letzten Monaten geleistet habe – nämlich eine ganze Menge, um es auf den Punkt zu bringen. Und mal nicht von einem Termin zum nächsten jagen, nur um allen gerecht zu werden, allen zu gefallen, mich weiterzuentwickeln.

♡ Ich will nicht bis spät in die Nacht an neuen Projekten arbeiten, sondern den Sommer genießen.

♡ Ich will nicht netzwerken, sondern im See schwimmen.

♡ Ich will nicht neue Möglichkeiten recherchieren, sondern ein Buch nach dem anderen verschlingen.

♡ Ich will es nicht allen recht machen, sondern auch mal erst an mich denken.

Ich will nichts müssen, sondern nur wollen.

Genau das ist der Grund, warum es für mich gerade völlig okay ist, kein berufliches Ziel zu verfolgen. Ziele bringen einen voran. Aber manchmal ist es eben auch schön, stehen zu bleiben und den Moment zu genießen – so kitschig das jetzt auch klingen mag.